Woche 6
by Michu on Dezember 12, 2010
Also known as Die Woche der Inspektionen, die am Dienstag stattgefunden haben. Am Montag, sowie Freitag gab es aber wie üblich einen Blocktag, wo wir in Torny das Vergnügen mit Flugzeugserkennungsdienst, RADAR- und Simulatorausbildungen hatten. Im FED lernten wir erst die PC-7/9 und die PC-21 kennen, und am Freitag den Turbo Porter und die Drohne ADS-95. Die Tests verliefen für mich ohne Probleme, so dass ich am Abend ohne Nacharbeit in die Kaserne zurück durfte. Diejenigen mit Nacharbeit durften am Dienstagabend nochmals nach Torny verschieben, während wir einen freien Abend geniessen durften. Dachten wir. Denn paar mühsamen Rekruten vom anderen Zug ist die grandiose Idee eingefallen, das Sturmgewehr mit Wasser zu putzen und sich fotografieren zu lassen. Dem Kadi hat das nicht gefallen, und so durfte die ganze Kompanie (wir während unserer Freizeit) einen zweistündigen Gewehr-Parkdienst mit anschliessender Kontrolle vom Kadi über sich ergehen lassen. Die Armen aus Torny kamen eigentlich um 22 Uhr nach Hause, mussten aber das Ganze auch noch mitmachen, so dass sie dann knapp zum ABV im Bett waren.
Der ganze Dienstag war sonst eigentlich schon stressig genug. Am Morgen erst Ausbildung für den Wachdienst: Wie kontrolliert man ein Fahrzeug, kontrolliert die Papiere, Hände auf dem Lenkrad, etc. Danach die Sanitätsinspektion: Man kommt in einen Raum mit einem Bewusstlosen, muss richtig reagieren: Hazards, Hello, Help, Hemorrhage, Airways, Breathing, Circulation. Mehr als fünf Minuten Beatmen und Herzmassage sind recht streng. Jedenfalls haben die meisten bestanden.
Am Nachmittag war dann wieder mal ABC BG-0 angesagt. Die ABC-Inspektion verlief aber gut; wir waren schnell und gründlich. Immerhin innerhalb von 7 Minuten von BG-0 in BG-2, und auch der C-ALARM klappte bei allen, inklusive ComboPen-Spritze. Grosser Erfolg für Zug 5. Vorher war noch Anmeldeinspektion bei einem Major: Zuerst musste der Zug in einem exakten Glied stehen, dann musste man sich korrekt anmelden und seine Fragen beantworten. Nicht übermässig schwierig. Anschliessend noch die Sturmgewehr-Inspektion: Richtig Laden, Entladen und das Magazin wechseln mit sämtlichen Sicherheitsgriffen und -blicken.
Am Mittwoch war ZUSA, also Zusatzausbildung, bei mir Gefechtsordonnanz. Morgens durften wir im Strahlenschutz (Regenhose, -pellerine und Schutzmaske) ein „kontaminiertes“ Gebiet per CNG97 in Sievert ausmessen. Am Nachmittag durften wir in ABC-Vollschutz das gleiche Gebiet mit dem KANAG (Kampfstoffnachweisgerät) auf Chemische Kampfstoffe untersuchen.
Am Donnerstag, wenn ich mich recht erinnere, hatten wir erst eine Theorie zum RSG 2000 (Reizstoffsprühgerät), und gingen dann in den Schiessstand. Im Schiessstand galt es eigentlich das Schiessabzeichen zu machen (mehr als 72 Punkte von 80), da es aber bereits nachtete erreichten von unserem gesamten Zug nur zwei Personen diese Punktzahl. Beides Jungschützen übrigens. Ich hatte immerhin 65 und mich somit vom Übungsschiessen um 3 Punkte verbessert. Und dies obwohl ich den gesamten Donnerstag kaum ein Wort sprechen konnte, da mein Hals so enorm schmerzte. Um einen Farmerstengel zu essen, benötigte ich mehr als 5 Minuten, weil bereits das kauen eine Tortur war. Glücklicherweise verbesserte sich mein Zustand nach mehrmaligem Anwenden einer Gurgellösung rapide. Mittlerweile spüre ich nichts mehr.
Mein Antrag um den Posten des Zugfotografen wurde auch diese Woche nicht beantwortet! So langsam aber sicher mache ich mir Sorgen um die Brauchbarkeit des „Formular 6.005″… Na ja, meine Canon Powershot S95 ist nach einer Woche eh schon funktionsunfähig geworden, sie stellt selbständig mit einer „Lens Error“-Fehlermeldung ab. Hat wohl einen zu harten Schlag aufs Gehäuse bekommen. Auf Kulanz zu hoffen ist ja heutzutage schon fast naiv, ich versuche es trotzdem. Wäre ein teures Stück Altmetall mit nur etwa 40 Auslösungen. Bei mir ist eh schon Finanzkrise pur, wenn ich mir schon nur die Steuerrechnung von letztem Jahr ansehe.
Auf in die nächste Woche!
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