Woche 9
by Michu on Januar 16, 2011
Letzte Woche musste man uns wieder mal zeigen wo der Hammer hängt. In zwei Wochen Ferien vergisst man schliesslich das Militär so gut wie möglich.
Begonnen hat es gleich am Montag morgen: Um 05.15 Uhr gab es einen Sammelalarm, welchen wir alle erfolgreich gemeistert haben. Kein Wunder, denn geschlafen hat in der Nacht praktisch niemand. Die Meisten hatten die letzten zwei Wochen von 4 Uhr morgens bis 12 Uhr mittags geschlafen, nicht von 23 Uhr abends bis 5 Uhr morgens. Ich war da keine Ausnahme, und war dementsprechend schnell auf dem Fussballplatz in voller Kampfmontur bereit. Doch der Tag drohte noch lang zu werden: Den vollen Morgen in Splitterschutzweste im Wachtdienst am Zufahrtkontrollen und Zutrittskontrollen üben. Nach dem Mittagessen eine weitere ABC-Inspektion, und danach wiedermal einen Sporttest mit Stangenklettern, Medizinballweitwurf, Standweitsprung, Pendellauf und 12min-Lauf. Also alles Dinge, die einem eher kondition-orientierten Läufer nicht so passen…
Dienstags war wieder Blocktag in Torny, wo wir wieder Lektionen in Flugzeugserkennung, TD, und Übermittlung besuchten. Immerhin gab es ein grossartiges Naturspektakel zu bewundern, welches ich aber mit meinem Handy nicht zu meiner Zufriedenheit aufnehmen konnte. Am Abend öffnete ein Kamerad endlich sein Eisenrohr, welches ihm sein Nachbar per Feldpost geschickt hatte: Es war eine Wurst drin, die da aber schon paar Wochen war. Zum Alter kamen beim Öffnen aber noch die Eisenspäne, was sie dann schlussendlich so richtig ungeniessbar machte.
Am Mittwoch war Zusatzausbildung. Statt wie üblich den ziemlich ganzen Tag im Theoriesaal zu verbringen, verschoben wir nach Montagne-de-Lussy um uns getarnt und möglichst unentdeckt einer „gegnerischen“ Stellung zu nähern. Später haben wir einen getarnten optischen Beobachtungsposten eingerichtet. Unserer was so deftig mit Blätter und Ästen überdeckt, dass wir ihn selbst fast nicht mehr gefunden haben. Fast. Am Nachmittag wurde uns das Wärmebildgerät (WBG) vorgestellt; das kostet pro Stück um die 250’000 Franken, sieht aber wirklich ziemlich gut durch die Nacht. Schlussendlich haben wir noch mit der Rakpistole geschossen, die Signalpatronen (grün, rot, gelb) feuert.
Donnerstag vormittags waren zehn Rekruten (inkl. mir) von unserem Zug wieder in Torny. Wir kamen mit einer Verspätung von etwa 1.5 Stunden dort an, weil unser Bucher Duro ständig überhitzte und wir schlussendlich zurück zur Kaserne fuhren um mit Puchs zurückzufahren. Dort angekommen, stellten wir paarmal die grossen Funkantennen auf, und hatten nochmals FED. Zurück in Payerne hatten wir noch Zugschule und andere formelle Ausbildungen.
Am Freitag bestand der Tag darin, sich für den Tag der Angehörigen vorzubereiten. Den ganzen Vormittag haben wir aber noch auf der Gefechtspiste verbracht: Rennen, in Deckung, 5-Punkte-Check an der Waffe durchführen (kein Schmutz im Lauf, kein Nachtkorn, richtiges Visier drin, etc.), umdrehen, schiessen, weiterrennen. Am Nachmittag haben wir dann zwei Radar-Setups aufgebaut; eine Anhänger- und eine Stativkonfiguration.
Samstag war der Tag der Angehörigen, wo paar von euch ja auch dabei waren. Ich muss nun leider schon wieder einrücken, deshalb nur paar (nichtssagende) Fotos an dieser Stelle.
Ein Kommentar
das ist ein klassiker: immer nach einem längeren wochenende/urlaub geben die herren offiziere einem zu spüren, was es geläutet hat…
by Benjamin Stalder on 17. Januar 2011 at 14:35. #