Woche 16
by Michu on März 8, 2011
Letzte Woche waren wir als Dienstzug eingeteilt. Während die anderen Truppen eine Dreitageübung bestritten, waren wir zuständig für die Essensausgabe, Fahrer für Feldweibel, V/T- und Matchefs, und besetzten natürlich die Wache.
Anfangs der Woche bekamen wir noch Zuwachs aus Emmen: RAPIER-, und Instandhaltungssoldaten. Zumindest erstere werden bis Ende RS ihre Zeit in Grandvillard verbringen. Später werden noch Übermittlungssoldaten, ebenfalls aus Emmen, folgen.
So wurden also 12 Leute aus unserem Zug im Wachtdienst eingesetzt. Es befanden sich immer zwei beim Eingang des Camps, zwei beim Eingang des Fahrzeugparks (der 1.5km weiter liegt), zwei auf Pikett (patrouillieren, putzen, seltener sogar schlafen), zwei am ruhen (schlafen) und zwei als Wachkommandant, bzw. dessen Stellvertreter. Während der Nacht waren es noch zwei Leute mehr, so dass immer vier gleichzeitig am ruhen waren, und so bis zu vier Stunden Schlaf am Stück möglich war. Das Ganze natürlich mit 20 Schuss Kampfmunition, denn gegen Feuer (laut Wachtbefehl ist das Ausbrechen von Feuer die Bedrohung Nummer eins) bringt einem ein kriegstauglich geladenes Gewehr sicherlich sehr viel.
Für den Weg zum Fahrzeugpark und zurück standen uns 5 Ordonnanzvelos zur Verfügung. Bereits nach einer Nacht waren es noch deren zwei, da willkürlich Pedale abgebrochen sind und das Licht per Dynamo scheinbar nach Zufallsprinzip funktionierte. Super.Ganz zu schweigen von den geschätzten 25kg Gewicht, die diese Dreigänger (Fahren-Schieben-Tragen) den Berg hinauf zum Leckerbissen machen — für Masochisten.
Der Wachtdienst selbst ist nicht wahnsinnig streng — von der Kälte und den unbequemen Schlafenszeiten einmal abgesehen. Was uns wohl eher störte, waren die paar, die an einem Tag vielleicht zwei Stunden einen Auftrag zu erfüllen hatten, und es den Rest des Tages gemütlich in der Barracke (oder Soldatenbeiz) hängten.
Anyway, dank letzter Woche haben nun ganze drei Leute aus unserem Zug Arrest. Einer hat aus Blödsinn mit dem RSG-2000 durch eine Glasscheibe auf unseren Leutnant gezielt, und die zwei anderen sind während dem Wachtdienst – o wunder – eingeschlafen.
Am Donnerstagabend wurde die Wache endlich von anderen übernommen, so dass wir doch noch einmal Ausgang hatten. Viele zogen aber das Bett der Soldatenstube vor. Am Freitag gab es wiedermal Gefechtspiste mit Markiermunition, und danach dreistündiges Gewehrschrubben und Gewehrinspektion durch die Instandhaltungstruppe.
Und dann war endlich Samstag: Schnell nach Hause, erstmal „Machete“ reingezogen, mich auf den neuesten Stand der IT-Welten gebracht, um dann nach Uster ans Elements Of Rock zu fahren.
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